Längst ist PDF kein reines Dokumentenformat mehr. Gängige Technologien wie Multimedia, XML, Java, Formularverarbeitung usw. sind Teil dieses Formats geworden. Seit es möglich ist, auch ergänzende Attribute wie die Dokumentenstruktur, die Leserichtung, das Erläutern von Bildern durch alternative Texte zu hinterlegen, gewinnt PDF weiter an Attraktivität. Es ist ein hochwertiges und leistungsstarkes Format und AFP hinsichtlich der Darstellung von Dokumenten überlegen.
AFP bleibt
Nichtsdestotrotz: Im Massendruck ist AFP immer noch das am meisten verwendete Format. Die Gründe dafür liegen in der Kompaktheit dieses Datenstroms, der Druckgeschwindigkeiten von bis zu 3.000 Seiten pro Minuten erlaubt. Außerdem ist die Ressourcenverwaltung hier flexibler und umfassender als bei PDF. So ist beispielsweise die Schachtsteuerung bei AFP intelligenter gelöst: Mittels einer Steuerungsdatei kann festgelegt werden, welche Seiten auf welchen Druckern wie (simplex/duplex) ausgegeben werden sollen. Zudem ist es möglich, den AFP-Datenstrom gleichzeitig für Rollen- und Einzelblattdruck einzustellen; eine Fähigkeit, über die PDF (noch) nicht verfügt.
Ein weiterer Vorteil: AFP ist nach wie vor der einzige Datenstrom mit einem integrierten Fehlerhandling. AFP-Drucker kontrollieren automatisch, ob alle Zeichen und Ziffern aus dem Datenstrom tatsächlich gedruckt wurden. Fehlt etwas oder wurde unvollständig gedruckt, gibt es eine entsprechende Fehlermeldung. Diese Kontrollfunktion ist vor allem bei der Generierung von Kontoauszügen und Schecks wichtig. Nicht ohne Grund gibt AFP in der industriellen Produktion von Rechnungen und Kontoauszügen den Ton an. Nahezu alle Hochleistungsdruckmaschinen weltweit werden mit AFP betrieben. Anders die Situation in der Druckvorstufe: Hier hat sich PDF wohl endgültig durchgesetzt. Trotzdem wird PDF auf absehbare AFP nicht ersetzen – und muss es auch nicht. Warum nicht die Vorzüge beider Datenströme bündeln, um das Output-Management eines Unternehmens insgesamt effizienter zu machen? Warum nicht die "Koexistenz zweier starker Formate" nutzen zur Erstellung und Ausgabe von "intelligenten Dokumenten" über alle möglichen Kanäle? Während die "Datenanlieferung" zunehmend in PDF erfolgt – hochwertig, sicher und leistungsstark –, spielt AFP seine Stärken auf der "letzen Meile" zum Drucker aus.
Dokumente verarbeiten –
digital, intelligent und effizient
Heute geht es im Dokumenten- und Output-Management nicht mehr nur darum, möglichst viele Dokumente möglichst schnell zu verarbeiten und auszugeben. Der Trend geht in Richtung Intelligenz, hin zu Dokumenten, die inhaltlich erschließbar und allgemein zugänglich. Barrierefreiheit spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Politische Korrektheit wird auch sachlich immer wichtiger. Ein Mensch mit Sehbehinderung hat genauso das Recht, den Inhalt eines Dokuments zu erfahren wie ein Sehender. Das Format PDF/UA trägt diesem Anspruch Rechnung. Es ermöglicht das semantisch und stilistisch richtige Vorlesen eines Dokuments mittels eines sogenannten Screenreaders. Auch wenn PDF/UA sicher noch nicht das Endziel auf dem Weg zu vollständig barrierefreien Dokumenten ist – es berücksichtigt bereits wichtige Anforderungen, die dafür unerlässlich sind, wie die Definition von Leserichtung, Sprache und Dokumentstruktur sowie die Kennzeichnung von Artefakten.