Kundenkommunikation, API und Prozessoptimierung
Wie bleiben Unternehmen in ihrem Dokumenten- und Output-Management so agil, dass sie den steigenden Kundenerwartungen an Schnelligkeit und Qualität gerecht werden?
WeiterTypisch für die Kundenkommunikation von Unternehmen, Organisationen und Behörden ist die häufig anzutreffende „Silostruktur“: Die verschiedenen Kanäle (E-Mail, klassischer Brief, Kundenportal, Chatbots, Social Media, Telefon), die der Kunde nutzt, sind oft nur ungenügend oder gar nicht miteinander vernetzt. Das liegt nicht zuletzt in den unterschiedlichen IT-Strukturen den einzelnen Fachabteilungen begründet. Hier herrschen immer noch viele Insellösungen (Silos) in der Eingangs- und Ausgangskommunikation vor.
Wer hat die folgende Situation nicht auch schon mal erlebt: Man ruft beispielsweise beim Call Center seines Versorgungsunternehmens an oder schickt eine E-Mail – die Antwort kommt in der Regel erst nach ein paar Tagen. Hat man zudem gleich mehrere Anliegen, wird einem zu jedem einzelnen Anliegen separat geantwortet. Erst recht, wenn man unterschiedliche Kanäle verwendet (z. B. das Call Center für die Reklamation einer Abrechnung, den E-Mail-Kanal, um die neue Bankverbindung mitzuteilen und das Kundenportal, um den Stromabschlag zu ändern). Diese defragmentierte Kommunikation frustriert den Kunden.
Schuld daran ist, wie erwähnt, vor allem die „Inselwelt“ in der Kommunikation. Aber nicht nur.
Hinzu kommen weitere Faktoren wie:
Konkret äußern sich diese Mängel wie folgt:
Kundenkommunikation über alle Kanäle hinweg effizient zu gestalten bzw. zu steuern, stellt Unternehmen vor viele Herausforderungen. Entscheidend ist vor allem, die richtigen Inputdaten zu sammeln und zu verarbeiten und eine Vielzahl von Kommunikationskanälen zu verwenden im Sinne einer effektiven und relevanten Output-Kommunikation. Der Einsatz von KI in der Inbound-Kommunikation ist dabei sinnvoll, um alle relevanten Daten im Eingang automatisiert auszulesen bzw. zu erfassen und an die einzelnen Fachabteilungen weiterzuleiten.
Am Ende, also im Outbound, müssen die unterschiedlichen Informationen wieder zusammengeführt werden in eine ganzheitliche Antwort an den Kunden – idealerweise auf dem Kanal seiner Wahl. Auch das kann mittels KI erfolgen. Das wäre dann der Idealfall einer modernen Omnichannel-Kommunikation. Untersuchungen zeigen, dass Unternehmen mit einer starken Omnichannel-Strategie im Durchschnitt 89 Prozent ihrer Kunden halten im Vergleich zu 33 Prozent bei Anbietern mit einem schwachen Omnichannel-Ansatz.
Tatsache ist: Omnichannel-Input erfordert Omnichannel-Output, beide Bereiche müssen zu einer „Closed Loop Business Communication“ miteinander verbunden werden. Nur intelligent vernetzte Systeme bieten die Möglichkeit, Anfragen in nahezu Echtzeit auf jedem beliebigen Output-Kanal zu beantworten. Dafür sind technologische und organisatorische „Brücken“ zwischen den vielen „Kommunikationsinseln“ (Silos) notwendig. Das können beispielsweise KI-gestützte Workflow-Systeme sein, die die einzelnen Kommunikationsebenen miteinander verbinden.
Und: Kommunikation muss heute unabhängig von einem bestimmten Dokumenten-/Seitenformat erfolgen, um omnichannel-fähig zu sein. So ist das Seitenformat A4, an dem sich die Dokumentenerstellung oft noch orientiert, für die Darstellung/Ausgabe auf digitalen Medien denkbar ungeeignet (siehe dazu auch Artikel „Dokumente erstellen für die Multichannel-Kommunikation“). Stattdessen geht es heute um die Daten als Basis für die Kommunikation. Die Herausforderung besteht darin, die in allen Bereichen der Inbound- und Outbound-Kommunikation anfallenden Informationen bzw. Daten in eine strukturierte Form zu überführen und in den richtigen „Datentöpfen“ abzulegen, damit sie für sämtliche Prozesse des Dokumenten- und Output-Managements zur Verfügung stehen – von der Erfassung eingehender Nachrichten (Input Management) über die Erstellung und Verarbeitung von Dokumenten bis zu deren Ausgabe.
Dabei ist es zunächst unerheblich, auf welchem digitalen oder analogen Medium ein Dokument einmal versendet oder angezeigt wird: Es geht immer um die Daten, denn ein Dokument ist letztlich nur deren jeweilige Repräsentation in einer für den Menschen wahrnehmbaren Form. Kurz: Daten sind das Gold der IT, das Erdöl der Kundenkommunikation. Sie gilt es zu „schürfen“, über den gesamten Kommunikationsvorgang hinweg mitzuführen und an einer zentralen Stelle zu bündeln.
Diese Funktion könnten beispielswiese sogenannte Intelligent-Process-Automation-Systeme wie die von der inovoo GmbH entwickelte Hyperautomation-Plattform übernehmen. Sie verbinden allgemeine Systeme (u.a. ERP, CRM, CMS) mit dem Posteingang, dem Output-Management-System (OMS) und den Businessanwendungen der einzelnen Fachabteilungen und steuern bzw. „triggern“ die einzelnen empfänger- und kanalspezifischen Kommunikationsprozesse. Diese Plattformen fungieren also als zentrale Datendrehscheibe einer automatisierten Omnichannel- Kundenkommunikation.
Sie zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
Die folgende Grafik zeigt die Rolle solcher Plattformen als Datendrehscheibe zwischen zentraler Eingangsverarbeitung und Output-Management:
Bild: inovoo GmbH / Compart (Vortrag auf der DOXNET-Jahreskonferenz 2023).
Über die Plattform werden die für die Ausgangskommunikation notwendigen Daten an das OMS übergeben und dort empfänger- und kanalspezifisch aufbereitet, also in ein bestimmtes Format „gegossen“ – je nachdem, auf welchem Kanal dem Kunden die Informationen zur Verfügung gestellt werden sollen. Dabei kommen Softwarelösungen zum Einsatz, die – wie beispielsweise DocBridge® Impress – die Fähigkeit haben, aus einem einzigen Template heraus Inhalte für jedes analoge und digitale Medium zu erzeugen – als gedruckte Seiten, als PDF im E-Mail-Anhang, als responsive HTML-Seite im Webbrowser und auf dem Smartphone/Tablet oder auch für Messenger-Dienste. Jede Datei braucht nur einmal erstellt zu werden und steht ohne größeren Aufwand für alle Kanäle zur Verfügung. Das ist möglich, weil die verwendeten Daten auf einem offenen Standard basieren, in der Regel auf HTML5. Damit lassen sich dann aus einer einzigen Quelle (Software) heraus responsive Dokumente für alle Kanäle generieren.
Festzuhalten bleibt: Die Formatunabhängigkeit und die damit verbundene hohe Flexibilität in der Dokumentenerzeugung sind Grundvoraussetzungen für eine moderne Omnichannel-Output-Management. Das wiederum wird durch die Inbound-Kommunikation gesteuert. Um die oftmals vorhandenen Silostrukturen in der Eingangs- und Ausgangskommunikation zu überbrücken bzw. miteinander zu vernetzen, bedarf es eines intelligenten Workflows, der alle Informationen zu einem Kommunikationsvorgang erfasst, analysiert, zentral vorhält und darauf basierend automatisch eine einzige umfassende Antwort, die alle Belange des Kunden behandelt, generiert – schnell und auf dem vom Kunden gewünschten Kanal. Die technologische Grundlage solcher Workflows bieten sogenannte Hyperautomation-Plattformen, die als Datendrehscheibe fungieren - in Verbindung mit IT-Lösungen, welche die Daten empfänger- und kanalspezifisch als fertige Dokumente aufbereiten.
Wer die Datenhoheit besitzt, hat die besten Voraussetzungen für eine ganzheitliche, durchgängige und im besten Fall komplett automatisierte Omnichannel-Kommunikation.
Ergänzendes Wissen: