Daten zentral vorhalten
Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Aspekt: Bevor man die Daten erhebt, muss klar definiert sein, wo sie gesammelt und vorgehalten werden. In der Dokumentenverarbeitung sollte man die Ereignisse entlang der Dokumentenproduktion (Prozesskette) fokussieren. Alle Verarbeitungsschritte, die Informationen und Formate erzeugen oder verändern, können zum Interessenbereich verschiedener KPI gehören. Typischer Fehler in diesem Zusammenhang: Man belässt die Daten in dem IT-System, in dem sie anfallen – ergo hat auch nur der Fachbereich, der mit dieser Anwendung arbeitet, auf die KPI und das KPI-Monitoring Zugriff.
Tatsache ist, dass inzwischen die meisten Unternehmen in der Schaffung eines zentralen Daten-Repository einen machbaren Lösungsansatz sehen. Es ist für alle zugänglich, „agiert“ gleichzeitig aber unabhängig von den Fachbereichen und auch von den dokumentengenerierenden-/verarbeitenden Anwendungen.
Mit der Schaffung einer solchen zentralen Dateninstanz wäre ein technologisches Fundament für die lückenlose Nachvollziehbarkeit gelegt. Statt Daten dezentral vorzuhalten („Silo-Architektur“), werden sie von einer „Leitstelle“ verwaltet und konsolidiert.
Doch Vorsicht! Es könnte die Idee aufkommen, auch Informationen aus dem Ressourcenmanagement oder der Anlagenverwaltung in die gleiche Zentralablage zu führen. Es ist jedoch entscheidend, nur die wirklich dokumentenrelevanten Daten im Repository abzulegen. Andernfalls lassen sich aus dem entstehenden „Datenwust“ nur sehr aufwändig unter Zuhilfenahme teurer Tools aussagekräftige Informationen generieren.
Dokumentenorientiert - Prozessereignis-getrieben
Außerdem: Das Repository muss in der Lage sein, sowohl Daten aus der gesamten Produktionskette (z. B. Druck-/Versandtermin, Dokumentenaufkommen, Portokosten, Sendungsbündelung) als auch begleitende Informationen zu speichern (Wann wurde die E-Mail versendet, empfangen und gelesen? Wann wurde ein Link angeklickt? Wann der Brief zugestellt? Wann die Archivkopie angeschaut?).
Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist nicht notwendig, die Daten jedes einzelnen Verarbeitungsschrittes innerhalb der Prozesskette zu erfassen, wenn die daraus resultierenden Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt keine Relevanz haben ("man weiß ja nie"-Ansatz). Aber es sollte möglich sein, sobald es nötig wird. Daher sind alle Schnittstellen der betroffenen Systeme daraufhin zu beurteilen.
Darüber hinaus sollte das System eine hohe Flexibilität besitzen, um auch Informationen aus „neuartigen“ Medien der Zukunft abzugreifen – schließlich unterliegt die Kundenkommunikation einem ständigen Wandel.
Am deutlichsten zeigt sich die Wichtigkeit der hier aufgeführten Prinzipien bei Unternehmen, die die gesamte Strecke der Dokumentverarbeitung im eigenen Hause betreiben. Kein Teilaspekt kann nun in die Verantwortung einer anderen Organisation abgeschoben werden. Damit umfasst die zu überwachende Prozesskette alles - angefangen von der transaktionalen Datenerzeugung, der Dokumentenerstellung, -formatierung und –optimierung über die Wahl des Mediums einschließlich der damit verbundenen kanalspezifischen Ausgabeoptimierung bis hin zur Versandnachverfolgung.
Kennzahlen regelmäßig auf Relevanz überprüfen
Bei aller modernen Technologie: Entscheidend ist und bleibt die Festlegung der richtigen Kennzahlen. Und die können, je nach Unternehmensstrategie und Marktsituation, sehr variabel sein. So ist beispielsweise die Welt des Dokumenten- und Output-Managements heute von fundamentalen und häufigen Veränderungen geprägt. Zu den wichtigsten gehören die beiden folgenden Aspekte: