Compart - Dokumenten und Output-Management

PCL - Printer Command Language

PCL -
Printer Command Language

PCL Drucker

PCL

Die Printer Command Language (PCL) ist eine Seitenbeschreibungssprache, die von Hewlett Packard als Druckerprotokoll entwickelt wurde und sich de facto zu einem Industriestandard für den Transaktionsdruck entwickelt hat.

PCL-Drucker sind in der Regel Bürodrucker, also dort, wo täglich nicht mehr als 2.000 Seiten zu drucken sind, während das von IBM entwickelte Datenformat AFP vor allem für große Mengen an Dokumenten und hohe Druckgeschwindigkeiten von bis zu 3.000 Seiten pro Minute gedacht ist, unter anderem für die Massenproduktion von Rechnungen und Kontoauszügen.

 

PCL Druck

PCL dagegen gibt im Office-Umfeld den Ton an, aber auch zahlreiche Druckdienstleister arbeiten mit PCL-fähigen Maschinen. Grund dafür ist die hohe Leistungsfähigkeit und Kompaktheit dieses Datenstroms. Auch ist die Druckqualität höher als bei AFP. Ein Nachteil von PCL: Wenn die Maschine beispielsweise während eines Druckjobs einen Papierstau verursacht, gibt es keine Fehlermeldung.

Außerdem lässt sich der Job nicht an der Stelle, wo der Stau eingetreten ist, fortsetzen, sondern muss komplett neu gestartet werden.

PCL unterstützt zwei grundsätzlich verschiedene Sprachen, nämlich die kommandobasierte PCL Sprache (PCL-Versionen 1 bis 5) und die vollständig neue, binäre Sprache PCL XL oder PCL 6 Enhanced (die in der PCL-Version 6 enthalten ist).

PCL Sprachen

PCL 1 bis 5e/c

PCL 1 bis 5e/c sind kommandobasierte Sprachen, deren Befehlssequenzen in der Reihenfolge, in der sie im Drucker eintreffen, verarbeitet und interpretiert werden. Im Normalfall wird der Datenstrom von einem Druckertreiber generiert. Es ist aber auch möglich, PCL-Anweisungen von eigenen Applikationen erstellen zu lassen.

PCL 5

PCL 5e (PCL 5 "erweitert" bzw. "enhanced" wurde im Oktober 1992 zusammen mit dem HP LaserJet 4 veröffentlicht. Es erweitert den Standard um bi-direktionale Kommunikation (PJL Befehle = PrinterJobLanguage) zwischen Drucker und PC (Anwendung) und die Unterstützung von Windows-Schriften.

Außerdem interpretiert PCL5e die color Befehle bei SW Druckern, diese werden in Grauwerte umgesetzt.

PCL 5c

PCL 5c ist die Erweiterung von PCL5e um Farb- und Palettenbefehle. Paletten stellen nach Fonts und Makros die dritte wiederverwendbare Ressource von PCL 5c dar.

PCL 6

PCL 6 wurde 1995 vorgestellt. Die Hauptunterschiede von PCL 6 Enhanced gegenüber früheren Versionen sind:

  • Binär Kodierung
    PCL 6-Befehle sind binär kodiert, wobei das erste Byte eine Operator-Aktion ist, z. B. 0x41 für den Befehl BeginSession. Das nächste Byte ist ein Attribut.
  • Koordinatensystem
    PCL 6 besitzt ein vereinheitlichtes, geräteunabhängiges Koordinatensystem.

  • Papiergrößen
    Mit PCL 6 sind Papiergrößen frei wählbar.

  • Unicode
    PCL 6 ist Unicode-fähig.

  • Beschneidungspfade
    PCL 6 erlaubt die Verarbeitung von Beschneidungspfaden.

  • Auflösung
    Mit PCL 6 sind Auflösungen frei wählbar.

  • Font-Qualität
    Die beste Font-Qualität für die Ausgabe erreicht PCL 6 bei 1200 dpi.

  • JPEG-Komprimierung
    Mit PCL 6 können JPEG-Grafiken komprimiert werden.

  • Kommentarbefehl
    PCL 6 verfügt über einen allgemeinen Kommentarbefehl.

Technologische Unterstützung

Compart bietet mit dem Filter MFFPCL ein Formatierungs-Tool, das sowohl eingangs- als auch ausgangsseitig PCL unterstützt. Compart verwendet zwei unterschiedliche MFF-Profile zur Konfiguration der Filter für diese Sprachen: MFFPCL und MFFPXL. Eine Besonderheit: Die Compart Filter sind auch in der Lage, PCL-Dokumente mit Barcode zu konvertieren, das heißt, es wird keine zusätzliche Software für die Barcode-Unterstützung auf PCL-Druckern benötigt.

Hintergrund

Die MFF-Filter (Mixed Format Filter) von Compart sind die Basis der MFF-Architektur der DocBridge-Produkte. Es gibt MFF-Filter, die Dateien in verschiedenen Formaten lesen (Eingabefilter), andere wiederum dienen dazu, Dateien im jeweiligen Ausgabeformat zu schreiben (Ausgabefilter). In vielen Fällen wird ein Format sowohl eingangs- als auch ausgangsseitig unterstützt. Die Stärke der Compart MFF-Architektur besteht darin, schnell und effektiv Dokumente, die in unterschiedlichen Formaten vorliegen, in andere zu konvertieren oder auch zu einem Dokument in einem bestimmten Format zusammenfassen zu können. So lassen sich beispielsweise Dokumente in AFP, SAPGOF oder PCL nach PDF konvertieren und ebenso zu einem einzigen PDF-Dokument zusammenfassen.

Bei der Konvertierung eines Formats in ein anderes verwendet Compart ein gemeinsames Objektformat, die sogenannte Presentation Area (PA), das die visuellen Daten und Metadaten aller unterstützten Formate repräsentieren kann. Ein MFF-Eingabefilter konvertiert eine Eingabedatei in das PA-Format im Hauptspeicher und ein MFF-Ausgabefilter wiederum wandelt das im Hauptspeicher abgelegte PA-Format in eine Ausgabedatei.

Compart Matrix

Compart Matrix PDF

Eine vollständige Übersicht der unterstützten Eingangs- und Ausgangsformate finden Sie in der Compart Matrix. Unsere marktführende Formate-Kompetenz ermöglicht einen zuverlässigen formatunabhängigen und äußerst flexiblen Umgang mit Dokumenten und Daten.

Compart Matrix

Kommandobasiertes PCL

Die kommandobasierte PCL-Sprache besteht aus Befehlen, die in den Druckdatenstrom eingebettet werden. Diese Befehle teilen dem Drucker ausgehend von einer Position auf der logischen Seite mit, wo das jeweils nächste Zeichen positioniert werden soll.

PCL 5 kennt vier verschiedene Arten von Druckkommandos:
  • Kontrollcodes

    Kontrollcodes sind Zeichen, die eine bestimmte Druckerfunktion auslösen. Dazu zählen z. B. Carriage Return (Zeilenumschaltung) (CR) und Line Feed (Zeilenvorschub) (LF).
  • PCL-Befehle

    PCL-Befehle dienen zur Druckersteuerung. Sie bestehen aus mindestens zwei Zeichen, wobei das erste Zeichen immer das ASCII-Escape-Zeichen ist, welches die Drucker als Kommandobeginn interpretieren.
  • HP-GL/2-Befehle

    HP-GL/2-Befehle sind Befehle, die der PCL-Sprache in der Version 5 zur Unterstützung von Vektorgrafiken hinzugefügt wurden. Sie bestehen aus reservierten, zweistelligen Abkürzungen und anschließenden Parameterangaben.

    HP-GL/2 ist eine Weiterentwicklung der Sprache HP-GL (Hewlett Packard Graphics Language). Eine wichtige Neuerung ist die Möglichkeit, Strichstärken (und andere Linienattribute) festzulegen sowie binär und somit platzsparend kodierte Befehle (z. B. PE = Polyline Encoding) zu erzeugen.

    Da HP-GL für Stiftplotter entwickelt wurde, gab es keine Befehle, um die Strichstärken zu definieren, denn diese waren durch die Stifte festgelegt. Der Anwender muss das Stiftkarussell entsprechend seinen Wünschen bestücken. Als die ersten Inkjetplotter aufkamen, musste der Anwender stattdessen am Plotter eine Stifttabelle eingeben. Mit HPGL/2 wurde dieser unkomfortable und fehlerträchtige Schritt überflüssig.
  • PJL (Printer Job Language)-Befehle

    Anders als HP-GL/2- und PCL-Befehle dienen PJL-Befehle nicht zur Steuerung der Druckausgabe auf Papier, sondern zur Steuerung von Druckaufträgen. So können mithilfe von PJL Druckerinformationen abgefragt und Druckereinstellungen verändert werden. PJL fügt Auftragslevelsteuerungen hinzu, wie Druckersprachenwechsel, Auftragsverteilung und -unterteilung, Statusnachrichten und Dateisystem-Kommandos.

    Während PJL als Erweiterung zu PCL gedacht war, wird es jetzt von den meisten PostScript-Druckern unterstützt. Viele Druckerhersteller haben PJL erweitert, um Befehle an ihre Produkte anzupassen. Nicht alle von HP erstellten und dokumentierten Befehle sind mit allen Druckern kompatibel. PJL bildet eine Ebene über den anderen Seitenbeschreibungssprachen. Die Syntax benutzt hauptsächlich englische Begriffe.

Farbräume

Die PCL-Sprache unterscheidet vier verschiedene Möglichkeiten für Farbangaben:
  • Monochrom

    Standardmodus, der Rückwärtskompatibilität mit älteren Versionen und Druckern garantiert.
  • Einfacher Farbmodus

    In diesem Modus wird eine der folgenden Farbpaletten verwendet:
    • Monochrome Farbpalette mit zwei Werten
    • RGB-Farbpalette bestehend aus den acht Farben Schwarz, Rot, Grün, Gelb, Blau, Magentarot, Cyanblau und Weiß
    • CMY-Farbpalette bestehend aus den acht Farben Weiß, Cyanblau, Magentarot, Blau, Gelb, Grün, Rot und Schwarz
  • PCL-Imagemodus

    In diesem Modus wird eine programmierbare Palette mithilfe von PCL Befehlen angegeben. Drei Farbräume können verwendet werden:
    • Geräteabhängiges RGB
    • Geräteabhängiges CMY
    • Standard-RGB (sRGB) auf der Basis eines standardisierten ICC-Profils
  • HP-GL/2-Imagemodus

    In diesem Modus wird eine programmierbare Palette mithilfe des HP-GL/2-Modus spezifiziert.

Fonts und Symbol-Zeichensätze

PCL definiert einen Font als eine Menge von Symbolen mit ähnlichen Eigenschaften. Zum Drucken müssen Fonts explizit mithilfe ihrer Eigenschaften angegeben werden. Um verwendet werden zu können, müssen die entsprechenden Fonts immer auf dem Drucker zur Verfügung stehen.

Grundsätzlich gibt es in PCL 5 zwei Font-Formate:
  • Bitmap-Fonts

    Ein Bitmap-Font ist ein Font, der genau in einer, nämlich der definierten Größe, zur Verfügung steht.
  • Skalierbare Fonts

    Wie der Name andeutet, kann die Größenangabe skalierbarer Fonts variieren.


PCL geht davon aus, dass einige Fonts fest auf dem Drucker installiert sind. Andere Fonts können hinzugefügt werden. Relevant sind dabei vor allem die sogenannten Softfonts, die zum Drucker übertragen werden können.

Ein Font wird durch folgende Eigenschaften charakterisiert:

  • Symbol-Zeichensatz (symbol set)
  • proportionaler Zeichenabstand (spacing)
  • Höhe (height)
  • Schreibdichte (pitch)
  • Schriftstil (style), z. B. kursiv
  • Schriftstärke (stroke weight), z. B. fett
  • Schriftschnitt (typeface)
  • Seitenorientierung (orientation)

PCL 6 Enhanced

Die Hauptunterschiede von PCL 6 Enhanced gegenüber früheren Versionen sind folgende:

  • PCL 6-Befehle sind binär kodiert, wobei das erste Byte eine Operator-Aktion ist, z. B. 0x41 für den Befehl BeginSession. Das nächste Byte ist ein Attribut.
  • PCL 6 besitzt ein vereinheitlichtes, geräteunabhängiges Koordinatensystem
  • Mit PCL 6 sind Papiergrößen frei wählbar
  • PCL 6 ist Unicode-fähig
  • PCL 6 erlaubt die Verarbeitung von Beschneidungspfaden
  • Mit PCL 6 sind Auflösungen frei wählbar
  • Die beste Font-Qualität für die Ausgabe erreicht PCL 6 bei 1200 dpi
  • Mit PCL 6 können JPEG-Grafiken komprimiert werden
  • PCL 6 verfügt über einen allgemeinen Kommentarbefehl

Video über Output-Formate

AFP, PCL, PDF, HTML oder XML? Welches Format ist nun besser?   >   Video jetzt ansehen