Augmented Reality in der Kundenkommunikation
Compart nutzt Technologie von ARGO für die Transformation von Transaktions-PDF in interaktive Webinhalte für eine höhere Kundenbindung.
WeiterGuided Interactive Communications – ein neuer Trend ? Viele Prozesse in der Kundenkommunikation (Customer Communication Management = CCM) von Unternehmen laufen heute automatisiert. Man denke nur an die Erstellung von Rechnungen, Verbrauchsabrechnungen, Kontoauszügen etc. – alles hochstandardisierte Abläufe, in denen das CCM-System die Daten aus „vorgelagerten“ Anwendungen (z. B. ERP, CRM, Fach-Applikationen) übernimmt und daraus fertige Dokumente erstellt und auf analogem oder digitalem Weg versendet. Auch der Abschluss eines Mobilfunk- oder Versicherungsvertrages über das Webportal des Anbieters beispielsweise erfolgt mittlerweile größtenteils als automatisierte „Dunkelverarbeitung“ – in diesem Fall durch einen konkreten Geschäftsvorgang (Transaktion) des Kunden ausgelöst. Ein manuelles Eingreifen ist auch hier in der Regel nicht erforderlich.
Was aber ist mit Dokumenten, die vom Sachbearbeiter noch individuell angepasst werden müssen? Wenn der Mitarbeiter im Finanzamt für die Bearbeitung der Steuererklärung beispielsweise noch bestimmte Belege oder Informationen benötigt, benutzt er ein von der Steuerbehörde vorgefertigtes Formular, muss es aber individuell noch ergänzen - je nachdem, um welche Belege oder Zusatzinformationen es sich handelt. Auch bei der Erstellung der Steuerbescheide – im Grunde genommen ebenfalls ein standardisierter Prozess – muss der Steuerbeamte hin und wieder etwas händisch im Formular ergänzen; zum Beispiel dann, wenn es um die Begründung zur Anerkennung oder Ablehnung von geltend gemachten Werbungskosten geht. Hier gibt er in das Formular für den Steuerbescheid einen individuellen Text ein.
Der Anteil an interaktiver Kommunikation ist nicht nur in der öffentlichen Verwaltung hoch. Auch Versicherungen, Banken und Telekommunikationsanbieter, um nur einige Branchen zu nennen, haben es mit einem nicht zu unterschätzenden Volumen an individueller Dokumentenerstellung auf der Basis von Formularen (Templates) zu tun – zum Beispiel, wenn es um Vertragsänderungen (Tarifwechsel, Anpassung der Versicherungssumme, Änderung der Laufzeit u.ä.) geht.
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Inzwischen gibt es IT-Lösungen, die diese Art der formularbasierten, individuellen Dokumentenerstellung unterstützen. Grundprinzip dieser sogenannten Guided-Interactive-Lösungen ist es, den Sachbearbeiter durch eine Art „interaktiven Dialog“ sicher durch den Prozess der Dokumentenerzeugung zu führen und dadurch das Fehlerrisiko (unkorrekte Eingaben, falsche Plausibilität, Regelverstöße bezüglich Wording) deutlich zu reduzieren. Abhängig von der Eingabe und dem Inhalt lassen sich Dokumentbausteine hinzufügen oder abwählen sowie weitere Dialogeingaben nutzen, um vorhandene Inhalte zu individualisieren. Diese Vorgehensweise ist für den Sachbearbeiter sicherer (Safeguarding durch Regeln), schneller und einfacher, da dafür keine technischen Kenntnisse benötigt werden.
Guided Interactive bedeutet letztlich, dass man dem Sachbearbeiter nicht die „Freiheit“ gibt, das gesamte (vorgefertigte) Formular zu ändern, sondern nur bestimmte Bereiche im Template, die vorher exakt definiert und im System hinterlegt werden (Einschränkung der Nutzungsrechte entsprechend Aufgabengebiet). In diesen nimmt er dann Änderungen und Ergänzungen vor, wobei ihm das System verschiedene Möglichkeiten anbietet (u.a. Felder für Freitext, Radio-Buttons, Checkboxen, Drop-Down-Listen, Satzblöcke).
Dabei lässt sich das System sehr individuell und aufgabenspezifisch konfigurieren. So kann zum Beispiel definiert werden, wann welchem Sachbearbeiter für welchen Geschäftsvorgang welche Funktionen und Auswahlmöglichkeiten zur Bearbeitung zur Verfügung stehen. Das betrifft nicht nur das Corporate Styling, sondern auch Aspekte der Plausibilität. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die vorgenommenen Anpassungen nicht gegen die CI und andere Compliance-Regeln verstoßen und in sich schlüssig sind; dass man also einem Kunden auch nur dann den Wechsel zu einem neuen Tarif anbietet, wenn dieser bereits einen Mobilfunkvertrag besitzt. Dass man ihm auch nur solch einen Router verkauft, der für seinen lokalen Internetzugang (technisch realisierbare Übertragungsgeschwindigkeit) passt. Diese Möglichkeit zur Hinterlegung von Business-Logik ist ein großer Nutzen von Guided Interactive.
Verschiedene Parameter dafür lassen sich individuell definieren, zum Beispiel:
Im System lassen sich auch zusätzliche Workflows für besonders sensible oder geschäftskritische Dokumente „anstoßen“ – beispielsweise Freigabe-Mechanismen für die Bewilligung von Krediten oder für die Regulierung von Versicherungsschäden. Auch die unterschiedliche Budgethoheit von Sachbearbeitern (Bis zu welcher Summe darf der Sachbearbeiter selbst entscheiden? Ab wann muss er den Geschäftsvorgang bzw. das Dokument seinem Vorgesetzten zur finalen Entscheidung vorlegen?) kann im „interaktiven Dialog“ widergespiegelt werden.
Kurz: Der Sachbearbeiter „baut“ das Dokument mit Unterstützung des Systems unter Einhaltung der definierten Richtlinien zur Qualitätssicherung (Compliance) zusammen und kann es sich – falls erforderlich – noch von anderen Instanzen freigeben lassen (z. B. Vier-Augen-Prinzip, Autorisierung durch Vorgesetzten). Der große Vorteil: Er benötigt dafür keinerlei technisches Verständnis, das System ist intuitiv zu bedienen.
Doch Guided-Interactive-Software wie beispielsweise DocBridge® Impress bietet weitere Möglichkeiten: So lassen sich direkt aus der Anwendung heraus auch nachgelagerte Abläufe des Dokumenten- und Output-Managements anstoßen – je nach Geschäftsvorgang bzw. Kunde sehr individuell. Was soll also mit dem Dokument nach Fertigstellung und Freigabe passieren? Soll es gedruckt und als klassischer Brief versendet werden? Oder elektronisch, etwa als E-Mail-Anhang (PDF)? Soll es außerdem archiviert werden?
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Denkbar wäre auch folgender Workflow: Lässt sich ein Dokument nicht als E-Mail versenden (weil beispielsweise die Einwilligung des Kunden nicht vorliegt) oder kommt mit „Unzustellbar“-Vermerk zurück (weil sich die E-Mail-Adresse geändert hat oder falsch im System hinterlegt ist), bekommt der Empfänger automatisch eine SMS oder WhatsApp-Nachricht, dass ein wichtiges Dokument für ihn bereitliegt. Oder ihm wird nach einer bestimmten Frist automatisch das Dokument als klassischer Brief zugestellt. Die Bandbreite an Abläufen, die sich auf solche Art und Weise konfigurieren lassen, ist groß. Auch Prozesse wie die Beauftragung eines Technikers (zum Beispiel für die Installation eines Internet-Router beim Kunden zu Hause) können vom Sachbearbeiter ausgelöst werden. Mit der Fertigstellung und dem Versand des Dokuments geht automatisch eine Nachricht an den zuständigen Servicetechniker.
Für jeden Workflow, den man mit Guided Interactive abbilden will, konfiguriert man einen spezifischen Dialog im System. Das Prinzip ist dasselbe: Die Stammdaten aus der vorgeschalteten Fachanwendung (Upstream-Application) werden mit dem hinterlegten Formular (Template) zusammengeführt, der Sachbearbeiter ergänzt dieses um kundenspezifische Informationen und erst danach wird letztlich das Dokument erstellt und automatisch die Weiterverarbeitung angestoßen.
Guided Interactive bedeutet also, vorgefertigte Formulare (Templates) individuell anzupassen, ggf. freizugeben und daraus ein auf den individuellen Geschäftsvorgang bezogenes Dokument zu erzeugen, das regelkonform ist und sich automatisch weiterverarbeiten lässt (u.a. Druck, E-Mail-Versand, Archivierung). Angesichts der Vorteile – leichte Bedienbarkeit für den Sachbearbeiter, hohe Prozesssicherheit sowie große Integrationsfähigkeit in bestehende Strukturen der Kundenkommunikation – steigt die Nachfrage nach Guided-Interactive-Lösungen.
Innerhalb ihrer Produktfamilie DocBridge® Suite stellt Compart verschiedene Komponenten – sowohl einzeln als auch in Kombination – zur Verfügung, mit der sich die individuelle, formularbasierte Dokumentenerstellung mit automatisierter Weiterverarbeitung für nahezu jede IT-Infrastruktur umsetzen lässt.
Eine zentrale Rolle spielen dabei die Lösungen DocBridge® Impress und DocBridge® Gear (abgelöst durch die DocBridge® Communication Suite)
Architektur
Die Architektur von DocBridge® Impress basiert auf der konsequenten Trennung zwischen einem web-basierten Editor (Impress Designer) und dem eigentlichen Composition Tool (Runtime Impress Engine). Je nach Einsatzszenario lassen sich beide Komponenten einzeln, in Kombination miteinander oder zusammen mit Drittsystemen einsetzen. Die Anbindung erfolgt über standardisierte Schnittstellen (API).
DocBridge® Impress Designer
Mit diesem Tool entwirft der Anwender (z. B. Template-Designer) über eine intuitiv zu bedienende Oberfläche sein Dokument (Template) und ergänzt es bei Bedarf um Angaben zum Layout für die digitalen Kanäle bzw. die Druckausgabe. Er kann dort Regeln der Geschäftslogik hinterlegen und bestimmen, in welchen Sprachen es zur Verfügung stehen soll. Der Impress Designer unterstützt den Anwender also bei der Erstellung der Dokumentvorlagen (Templates). Diese können anschließend durch Guided Interactive zur individuellen Erstellung einer Kommunikation angepasst werden.
DocBridge® Impress Runtime Engine
Die Impress Engine führt die im Designer erstellten oder bereits anderweitig vorliegenden Templates mit den variablen Daten ("Rohdaten") aus Geschäftsanwendungen zusammen und erstellt unter Anwendung der definierten Regeln und der bereitgestellten Ressourcen (Bilder, Textbausteine, etc.) die fertigen Dokumente. Diese lassen sich an nachgelagerte Anwendungen zur Weiterverarbeitung und Verteilung bzw. Versand auf den gewünschten Kanälen übergeben. Natürlich ist auch die Ablage in Archivsystemen oder eine Rückgabe an eine Geschäftsanwendung realisierbar.
DocBridge® Gear (abgelöst durch die DocBridge® Communication Suite) wiederum ist das Tool, mit dem sich die vor- und nachgelagerten Prozesse der Guided-Interactive-Dokumentenerstellung individuell konfigurieren lassen (Upstream- und Downstream-Orchestration). Das bedeutet: Aus welchen vorgelagerten Systemen sollen die Daten für die Erstellung kommen? Was soll mit dem fertigen Dokument geschehen? Soll es gedruckt und als klassischer Brief oder elektronisch – zum Beispiel als E-Mail-Anhang im PDF-Format – versendet werden? Was passiert, wenn das PDF nicht zugestellt werden kann (weil beispielsweise die E-Mail-Adresse falsch ist)? Soll in diesem Fall das Dokument dann automatisch auf analogem Weg (Brief) an den Empfänger geschickt werden? Oder soll der Adressat vorab per SMS oder WhatsApp-Nachricht informiert werden? Ebenso lässt sich zusätzlich ein Freigabe-Workflow etablieren (Bestimmte Dokumente müssen von einer zusätzlichen Instanz geprüft und autorisiert werden, bevor sie produziert und versendet werden dürfen.)
Kurz: DocBridge® Gear (abgelöst durch die DocBridge® Communication Suite) ist eine Plattform, mit der sich sämtliche Prozesse des Dokumenten- und Output-Managements (Erstellung, Modifizierung, Konvertierung, Prüfung, Freigabe, Kuvertierung, Überwachung und Versand) kundenspezifisch konfigurieren lassen.
Mehr zu DocBridge® Communication Suite unter:
www.compart.com/de/docbridge-communication-suite
Die Typisches Szenario: Die bereits vorhandenen Dokumentvorlagen (Templates) werden mit den variablen Rohdaten aus vorgelagerten Fachanwendungen (Upstream-Applikationen) automatisch zusammengeführt und unter Anwendung der definierten Regeln (Business-Logik) und bereitgestellten Ressourcen (Textbausteine, Bilder, Fonts etc.) zu fertigen Dokumenten erstellt. Individuelle Anpassungen oder Ergänzungen sind in diesem Fall aber nicht vorgesehen. Zum Stichtag X werden die Dokumente dann automatisch versendet oder digital zur Verfügung gestellt (z. B. Webportal, E-Mail-Versand). In der Regel kommt dieser Prozess bei hochstandardisierten Dokumenten wie Rechnungen, Verbrauchsabrechnungen, Kontoauszügen zum Einsatz.
Hier werden Dokumente aus einem konkreten Geschäftsvorgang (Transaktion) heraus generiert – beispielsweise, wenn der Kunde eines Telekommunikationsanbieters zusätzlich zu seiner Monatsrechnung einen detaillierten Einzelverbindungsnachweis über das Portal des Anbieters anfordert, eine Änderung seiner Adresse mitteilt oder seinen Vertrag kündigen will. Aber auch hier handelt es sich in der Regel um eine Art „Dunkelverarbeitung“, bei dem die Dokumentenerstellung im Großen und Ganzen ohne manuelles Eingreifen erfolgt.
Guided Interactive dagegen ist eine Mischung aus standardisierter und individueller Dokumentenerstellung. Der Sachbearbeiter nimmt im Rahmen seiner Berechtigung auf der Basis einer hinterlegten Business-Logik und mittels einer vom System unterstützten intuitiven Benutzerführung selbstständig individuelle Ergänzungen an einer Dokumentvorlage (Template) vor und kann sie, falls erforderlich, noch durch einen integrierten Freigabe-Workflow, beispielsweise durch seinen Vorgesetzten, schicken. Ein typischer Anwendungsfall für Guided-Interactive-Prozesse ist die Bearbeitung von Vertragskündigungen oder -änderungen. So könnte der Sachbearbeiter beispielsweise in die obligatorische Kündigungsbestätigung noch ein Sonderangebot (besonders günstiger Tarif, Bonuspunkte o.ä.) als Freitext oder Textbaustein aufnehmen für den Fall, dass der Kunde seine Kündigung zurücknimmt.
Die Herausforderung besteht darin, diese typischen Anforderungen moderner Kundenkommunikation prozess- und IT-technisch abzudecken – möglichst in einem integrativen, skalierbaren und hochleistungsfähigen System, das cloud-fähig ist und auf offenen, standardisierten Schnittstellen (API) basiert, um schnell und flexibel auch Drittanwendungen integrieren zu können. Man denke beispielsweise an die Anbindung von Wetter-Apps in der Schadensregulierung von Versicherern, um prüfen zu können, ob am Stichtag X auch wirklich ein Unwetter in der Region Y aufgetreten ist (z. B. für die Reklamation von Hagelschäden). Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Integrationsmöglichkeit in eine bestehende User Interface (UI) mittels l-Frame – wodurch GID beispielsweise in SFDC angezeigt werden kann.
Mit der komponentenbasierten Architektur der DocBridge® Communication Suite bietet Compart dafür eine geeignete und in der Praxis bewährte technologische Grundlage.