Nachbericht Comparting 2024
Am 14. und 15. März 2024 fand das 19. Comparting-Event statt, das erneut den Fokus auf die aktuellen Trends im Outputmanagement- und Kundenkommunikationsmarkt (CCM) legte. Dabei konnten Teilnehmer praxisnahe Einblicke sowie die neuesten Innovationen von Compart erleben. Die zweitägige Konferenz bot eine Fülle von Informationen und natürlich gute Gelegenheiten zum Networking für die insgesamt 200 Teilnehmer.
CEO Dr. Wolfgang Köstler berichtete über die erfolgreich abgeschlossene Integration von Compart in die GENII-Gruppe. Im Mittelpunkt stand dabei die künftige Segmentierung des Produktportfolios in zwei Produktlinien: die DocBridge® Production Suite mit dem Schwerpunkt Output-Management und die DocBridge® Communication Suite mit Lösungen für die Kundenkommunikation. Dabei betonte Dr. Köstler die Gleichwertigkeit beider Produktlinien und die zu erwartenden Synergieeffekte, von denen unsere Kunden profitieren werden. „Damit schaffen wir eine klarere Struktur und mehr Transparenz innerhalb unseres Produktportfolios und stärkeren Fokus auf User Experience im jeweiligen Bereich.“
Die Neustrukturierung des Portfolios wird im Juni dieses Jahres, zeitgleich mit der offiziellen Einführung der ersten Version der DocBridge® Communication Suite, vollzogen sein.
Ferner unterstrich Dr. Wolfgang Köstler die kontinuierliche Verlagerung von Print zu Digital sowie die zunehmende Verschiebung von traditionellen Lizenzmodellen hin zu Subscriptions und darüber hinaus zu Software-as-a-Service (SaaS)-Modellen. Zudem betonte er die wachsende Bedeutung der Informationssicherheit, aufgrund steigender Anforderungen an Cybersecurity, Datenschutz und Softwaresicherheit, die in den kommenden Jahren erhebliche Anstrengungen und Know-how auf Hersteller- und Kundenseite erfordern werden.
Auf die wachsende Bedeutung von Cloud-Installationen und offenen Standards im Output-Management wies Stefan Wagner, Geschäftsführer von Compart Deutschland, in seiner Eröffnungsrede hin. Er präsentierte Marktbeobachtungen, die auf folgende Trends hindeuten:
Stefan Wagner informierte über die anstehende Umstrukturierung bei der Deutschen Post, die dazu führen wird, dass es innerhalb der nächsten zwei Jahre nur noch einen DV-Freimachungsanbieter geben wird. Compart wird seine Kunden beim nächsten Releasewechsel mit einer aktualisierten DV-Freimachungskomponente unterstützen.
Die Konferenz bot den Teilnehmern eine besondere Überraschung: Nach mehr als 30 Jahren wurde das Compart Logo einer Modernisierung unterzogen. Das neue Design wurde live während des Events vorgestellt und gleichzeitig auf verschiedenen Online-Plattformen präsentiert. Für weitere Einblicke in unsere Motivation und die Inspiration hinter dem neuen Logo besuchen Sie gerne unseren Beitrag im Compart Magazin "Das neue Compart Logo".
Thorsten Meudt, CTO bei Compart, betonte in seinem Vortrag die klare Ausrichtung der Produktentwicklung an den Bedürfnissen der Kunden sowie die proaktive Berücksichtigung aktueller Trends. Ziel ist es, Kunden dabei zu unterstützen, mit den sich schnell verändernden IT-Landschaften Schritt zu halten und den Betrieb nachhaltig zu vereinfachen. Einen Ausblick auf kommende Innovationen gaben unter anderem die von Compart präsentierten Vorträge:
Im Verlauf der beiden Konferenztage wurden verschiedene konkrete Projektbeispiele von Kunden präsentiert, die verdeutlichten, wie Compart-Produkte in der Praxis erfolgreich eingesetzt werden können.
Die Herausforderungen rund um die Barrierefreiheit von Dokumenten gehörten eindeutig zu den Schwerpunktthemen der diesjährigen Konferenz. Jürgen Hausl von HDI wies auf die Bedeutung des Themas hin, insbesondere im Hinblick auf das Inkrafttreten des Barrierefreiheitstärkungsgesetzes am 28.06.2025 und die weiteren gesetzlichen Vorschriften ab dem 28.06.2030. Ab diesem Zeitpunkt müssen auch die Dienstleistungen, deren Verträge vor dem 28.06.2025 abgeschlossen wurden, den Vorgaben entsprechen und als PDF/UA-Dokumente vorliegen.
Zusammen mit Thomas Kübler, einem der Experten von Compart, erläuterte Jürgen Hausl am Beispiel der erfolgreichen Zusammenarbeit von HDI und Compart die notwendigen Schritte, um die rechtlichen, fachlichen und technischen Anforderungen zu erfüllen.
Jürgen Hausl
Angesichts der Komplexität der IT-Landschaften, z.B. durch bestehende Migrationsprojekte oder die Anzahl der beteiligten Systeme, die Daten für den Output liefern, wurde betont, wie wichtig ein erfahrener Partner an der Seite und ein frühzeitiger Projektstart sind. Thomas Kübler hob hervor, warum die Erschließung des Inhalts die eigentliche Herausforderung, aber auch der Schlüssel zum Erfolg der PDF/UA-Umsetzung ist und erläuterte die Schlüsselaspekte an barrierefreie Dokumente wie z.B. tagged PDF, Lesereihenfolge und grafische Layoutanforderungen.
Hardy Klödy, Tribe Lead Operation Services, Geschäftsfeld Output Solution bei Atruvia AG (entstanden aus der Fusion von Fiducia und GAD) berichtete in seinem Vortrag über die Herausforderung, die sich aus den über Jahre gewachsenen getrennten Reporting- und Abrechnungssystemen ergab. Diese hatten zunehmend Schwierigkeiten mit der Komplexität der Daten und führten zu einem hohen manuellen Aufwand für den Betrieb und die Weiterentwicklung dieser Systeme. Zudem fehlte die Möglichkeit, kundenspezifische Berichte schnell und eigenständig zu erstellen.
Output Solutions bei Atruvia (2023):
Mit der Implementierung eines zentralen Reporting- und Fakturasystems, das eine Migration der Funktionen ermöglicht und eine zentrale Datenbasis aus den Quellsystemen zur Verfügung stellt, wurde eine neue Lösung angestrebt und umgesetzt. Das neue System bietet nun einfaches Handling ohne umfangreichen Schulungsaufwand, automatisiert den Betrieb und erfüllt die Anforderungen nach kundenindividuellen Reports und umfangreichen Analyse- und Recherche-Möglichkeiten. Hardy Klödy hob die besondere Flexibilität und Nachvollziehbarkeit der Lösung hervor, die ein genaues Tracking der Produktion über alle Kanäle hinweg ermöglicht.
IITERGO stellte ihr selbst gestecktes Ziel vor, den "hybriden Kunden" zu unterstützen, indem dem Kunden eine kanalübergreifende Kommunikation ermöglicht wird. Michael Adamitzki, Leiter Document Service bei ITERGO, erläuterte, dass es nicht mehr ausreicht, traditionelle digitale Prozesse wie das Versenden von DIN A4-Seiten als PDF-Anhang beizubehalten. Vielmehr sei eine völlig neue Prozesslogik erforderlich, um den Anforderungen gerecht zu werden. Die digitale Transformation erfordert eine Neugestaltung der Prozesse, von der linearen Dokumentenverarbeitung zu einem dynamischen Datenmanagement.
Die Umstellung vom Mainframe und der Einsatz von DocBridge® Mill und DocBridge® Gear ermöglichten es, komplexe Workflows im Outputmanagement abzubilden und die Anforderungen zu erfüllen. Als Ausblick auf die spannenden zukünftigen Herausforderungen auf dem zu einer „echten“ Digitalisierung nannte Herr Adamitzki neben Kommunikation auf HTML-Basis statt PDF sowie PDF/UA eine „linguistische Transformation“.
Dabei geht es um mehr als nur die Umwandlung von Dokumentenformaten nach PDF, AFP oder HTML5, denn keine WhatsApp-Nachricht und keine SMS hat den selben Aufbau wie ein Brief; es erfordert eine tiefgreifende Veränderung der Sprache und Struktur von Informationen, um die Kommunikation den unterschiedlichen Kanälen und Nutzerpräferenzen anzupassen.
Markus Schütz, Leiter des Druckzentrums beim Landesamts für Steuern Koblenz (LfSt), berichtete in seinem Vortrag über die Bedeutung einer flexiblen und effizienten Lösung, um den Anforderungen der sich wandelnden Steuerverwaltung gerecht zu werden und warum Compart der richtige Partner auf dem Weg zur Digitalisierung ist. Durch die Partnerschaft mit Compart konnte das LfSt seine Reaktionsfähigkeit auf Kundenanfragen verbessern, die Kundenbasis erweitern und gleichzeitig Personalkosten senken.
Neben der DV-Freimachung, wofür DocBridge® Pilot zum Einsatz kommt, mussten gerade in den letzten Jahren viele unvorhersehbare Anforderungen kurzfristig bewältigt werden - zum Beispiel die Projekte im Zusammenhang mit der Grundsteuerreform oder den Corona-Impfkampagnen sowie der fast plötzliche Bedarf an Home-Office-Lösungen während des Lockdowns. Mit DocBridge® Impress und DocBridge® FileCab konnte das LfSt nicht nur diese komplexen Projekte kurzfristig erfolgreich umsetzen, sondern sich auch für zukünftige Herausforderungen rüsten.
Grundsteuerreform bei Landesamt für Steuern Koblenz:
Markus Schütz zur Impfkampagne
Heinz Rothacher von Mikro + Repro AG und Dirk Engberg von Engenius GmbH präsentierten gemeinsam ein wegweisendes Projekt zur medienbruchfreien Rechnungstellung mit Hilfe von DocBridge® Produkten und dem Schweizer eBill (die digitale Rechnung für die Schweiz) über Mikro + Repro – ein Pionier-Projekt in seiner Art.
Ziel war es, die traditionelle physische Versandmethode für Jahresrechnungen bei der Aargauischen Gebäudeversicherung effizient und sicher zu digitalisieren.
Um diese Herausforderung anzugehen, hat die Mikro + Repro Netzwerkpartnerschaft mit SIX, dem Betreiber der Infrastruktur für die Finanzplätze in der Schweiz, darunter auch für eBill, angestrebt. Dies ermöglicht es den Rechnungsempfängern, ihre Rechnungen direkt im eBanking zu erhalten und mit einem Klick zu bezahlen. Auch der alternative Weg, die Rechnungen per E-Mail zu erhalten, wurde umgesetzt.
Die technische Umsetzung dieses Projekts war nicht trivial, da hohe Sicherheits- und Compliance-Anforderungen sowie die Integration komplexer Schnittstellen berücksichtigt werden mussten. Insbesondere die Herausforderung, Zertifikate mit Schlüsselverwaltung zu handhaben, war neu für alle Beteiligten. Die Nutzung von Compart-Produkten wie DocBridge® Mill, DocBridge® Impress und DocBridge® Pilot, orchestriert durch die Eigenentwicklung von Engenius, ermöglichte die Automatisierung und Optimierung der Prozesse sowohl bei Mikro + Repro als auch bei der Aargauischen Gebäudeversicherung. Die Implementierung der Lösung ermöglichte den Endkunden eine einfache Registrierung für den Erhalt von eBill-Rechnungen und den direkten Rechnungsversand per E-Mail.
Die hohe Akzeptanz der beiden neuen Kanäle wurde durch eine beeindruckende Anzahl von Anmeldungen innerhalb der ersten Woche nach Einführung deutlich.
Mit diesem Projekt ist es gelungen, eine generische und hochperformante Plattform mit standardisierten Schnittstellen zu entwickeln, die unterschiedlichen Ein- und Ausgangskanäle unterstützt und ebenso für andere Kunden von Mikro + Repro nutzbar ist. Insbesondere die fristgerechte Umsetzung dieses anspruchsvollen Projekts in nur drei Monaten wurde laut Heinz Rothacher erst den Einsatz von Compart Produkten möglich.
Einen interessanten Austausch zu wichtigen Erkenntnissen und aktuellen Trends oder Herausforderungen im Bereich Outputmanagement und CCM-Bereich bot auch die diesjährige Podiumsdiskussion. Teilnehmer wie Jürgen Hausl von HDI, Volker Mattes von Brainsphere, Michael Adamitzki von ITERGO und Thorsten Meudt von Compart diskutierten:
Spannende Diskussionen, praxisnahe Einblicke und ein klarer Blick in die Zukunft des Outputmanagements und der CCM-Lösungen – das waren die Highlights des Comparting 2024. Auch dieses Jahr erwies sich die Konferenz als einzigartige Plattform für den Austausch von Ideen und Best Practices und zeigte die Vielfalt der Herausforderungen auf, mit denen alle Beteiligten konfrontiert sind. Die anschaulichen Kundenvorträge verdeutlichten eindrucksvoll, wie die Softwarelösungen von Compart dazu beitragen, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Wir freuen uns, dass unsere Kunden und Partner in Compart einen verlässlichen Begleiter auf dem Weg in die digitale Zukunft sehen.
Auf einen Blick: Comparting 2024
Bitte vormerken:
