Harald Grumser: Compart ist heute ganz stark durch die Digitalisierung geprägt. Wir helfen unseren Kunden dabei, das, was sie früher gedruckt haben, digital zu transportieren. Vor fünf Jahren haben wir darüber diskutiert, ob es Papier oder PDF wird. Aber heute geht es darum, A4 oder nicht A4. Viele Leute haben immer noch nicht verstanden, dass Digitalisierung auch bedeutet, weg von A4. Wir müssen die Kommunikation geräteunabhängig gestalten und das heißt eben nicht, digital gleich PDF, sondern wir müssen die Inhalte in den unterschiedlichsten Formaten darstellen können. Die Fachanwendungen müssen nämlich keine Seiten mehr an das Output-System übergeben, sondern Daten. Dabei denke ich immer daran, dass man aus einem Tiger zwar einen Bettvorleger machen kann, aber umgekehrt ist es ungleich schwerer.
Computer tauschen ungern Dokumente aus. Die müssen wir allerdings weiterhin verfügbar halten, denn in einem Rechtsstreit will der Richter nicht ein Smartphone auf den Tisch bekommen, sondern einen A4-Ausdruck.
Und wir werden uns künftig noch mit ganz anderen Kanälen beschäftigen müssen, die granatenmäßig weit weg sind von DIN A4. Was wir vor 15 Jahren unter Digitalisierung verstanden haben, war der Wunsch, Dokumente elektronisch verfügbar zu machen. Da haben wir noch Witzchen darüber erzählt, ob zuerst das papierlose Büro oder die papierlose Toilette kommt. Heute wollen wir Geschäftsvorfälle und -prozesse gänzlich elektronisch abwickeln. Die Leistungsabrechnung bei einer Versicherung ist eine Transaktion von Computersystemen, die am Ende Daten schubsen.