Der digitale Versand (multichannel) verdrängt den physikalischen
– mit der Folge, dass Dokumente jeden Formats und jeder Quelle multichannel-fähig gemacht werden müssen. Am besten schon zum Zeitpunkt ihrer Erstellung. HTML5 und PDF spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Europaweit sinkt das Aufkommen an physischen Dokumenten. Aktuelle Erhebungen der Universal Postal Union (UPU) sprechen von einem Rückgang im zweistelligen Bereich. Schon heute verschicken viele Unternehmen Rechnungen, Kontoauszüge etc. elektronisch als E-Mail-Anhang oder stellen sie als Downloaddatei in Webportale. Tendenz steigend. Im digitalen Versand liegen riesige Einsparpotenziale, denn die Kosten für Druck und Porto fallen weg. Vor allem bei Transaktionsdokumenten kommen da schon mal sechsstellige Summen zusammen. Daher schreitet die Digitalisierung hier auch am schnellsten voran. Wahrscheinlich wird in einigen Jahren weit mehr als die Hälfte aller Dokumente elektronisch versendet; selbst Versicherungspolicen, Vertragskündigungen und Schreiben, die aus rechtlichen Gründen heute noch an die Papierform gebunden sind, werden sicher irgendwann ebenfalls auf diesem Weg verschickt. Druck und physischer Versand bleibt dann Schriftstücken vorbehalten, bei denen Haptik und Optik wichtig sind, vor allem Mailings, hochwertige Produktkataloge und Imagebroschüren. Papier entwickelt sich somit zunehmend zum Premium-Produkt.
HTML5 für alle Fälle
Wie auch immer – das Verhältnis zwischen physikalischem und digitalem Versand verschiebt sich und beeinflusst die Erstellung insgesamt. Die Herausforderung hier: jedes Dokument, egal welcher Art, so aufzubereiten und mit Strukturinformationen zu versehen, dass es auf jedem Ausgabekanal darstellbar ist. Das bedeutet, dass sich Output-Management-Systeme von der A4-Metapher lösen und Inhalte auch für elektronische Ausgabegeräte bereitstellen müssen, unabhängig von der Größe des Displays oder Bildschirms. Man denke nur an PC-Tablet, Smartphone etc., die im Businessalltag zunehmend zum mobilen Büro werden. Mit anderen Worten: Die ursprünglich nur für den Druck vorgesehenen Dokumente werden zu multikanalfähigen umgewandelt. Dazu „reichert“ man sie auf ihrem Weg zur Ausgabe mit möglichst vielen Informationen wie Metadaten, Hyperlinks und Hinweisen zur Textstrukturierung an.
Vor diesem Hintergrund spielt das Format HTML5 eine entscheidende Rolle bei der Strukturierung und semantischen Beschreibung von Dokumenten (siehe Glossar). Die textbasierte Auszeichnungssprache gibt schon heute auf mobilen Plattformen wie iPhone, iPad und Android-Geräten den Ton an. Kein Wunder, Inhalte in HTML5 lassen sich problemlos für alle elektronischen Ausgabekanäle aufbereiten, für Smartphone & Co. genauso wie als Webseite. Bei Bedarf lässt sich das HTML5-Dokument zusätzlich drucken oder anderweitig physikalisch ausgeben. Auch die Konvertierung in PDF-Dateien jeder beliebigen Seitengröße ist möglich.
Multichannel Dokumente sind auch intelligente Dokumente
HTML5 ist derzeit das intelligenteste Format für die größen- und kanalunabhängige Erstellung und Darstellung von Dokumenten. Es ermöglicht die Reformatierung, beispielsweise von A4 zum Smartphone-Display, die Konvertierung von Seitenformate in textorientierte Formate, die Extraktion von Einzeldaten (u.a. Rückgewinnung von Rechnungspositionen) und den Aufbau von Inhaltsverzeichnissen und Indexlisten. Mehr noch: Mit HTML5 lassen sich auch audiovisuelle Elemente, Weblinks und Charts einbetten. So entstehen auf diese Weise nicht nur multichannel, sondern auch intelligente Dokumente, die dem Nutzer einen über die reine Textdarstellung hinausgehenden Mehrwert bieten.