Da auf dieser Konferenz ein Großteil derjenigen Anwender, die große Mengen von Dokumenten in ihren Druckrechenzentren zu verarbeiten haben, sowie fast alle bekannten Anbieter der Branche anzutreffen waren, bekommt dieses Forum mehr und mehr den Charakter einer Branchenveranstaltung.

Das Konzept, möglichst herstellerneutral über die aktuellen Themen auf dieser Veranstaltung vortragen zu lassen und dem Netzwerkgedanken möglichst viel Raum zu geben, findet unter den Teilnehmern offensichtlich immer mehr Anklang. Die Zuhörer zeigten sich in der abschließenden Bewertung mit der Thematik und Qualität der Vorträge beider Tage übereinstimmend sehr zufrieden:

Im Eröffnungsvortrag erklärte Peter Zabika (Xerox GmbH) mit dem Thema "Mehrwert durch Farbe im TransPromo", welche Rolle der Farbdruck im Umfeld TransPromo spielt und wie man sich diesem Thema nähern sollte.

Im Anschluss führte Ralf Turtschi von der Schweizer, auf visuelle Kommunikation spezialisierten Agentur R. Turtschi AG , mit dem Vortrag "Schrift ungleich Schrift" vor, welchen Einfluss die Schrift und andere Mittel wie Farbe auf die Aussagekraft und Werbewirksamkeit eines Dokuments hat. Dieser unter der Rubrik "Blick über den Tellerrand" positionierte, mit viel Insiderwissen aus der Typographie gespickte und exzellent referierte Vortrag begeisterte die Zuhörer sichtlich. Zusammen mit Robert Reichmuth von der Firma Docucom zeigte er im nachfolgenden Vortrag ("Design im Transaktionsdruck, die neue Herausforderung?"), wie diese Erkenntnisse in einem Projekt in der Schweiz vorgestellt und umgesetzt wurden.

Das nächste Thema waren die "Input, Output, Workflow ... Optimierung durch elektronische Signatur". Bernd Wild von der Firma intarsys consulting GmbH zeigte seinem Publikum, welche Voraussetzungen diese bislang noch eher ein Nischendasein führende Technik hat, wie sie umzusetzen ist und welches Kosteneinsparungspotential sie mit sich bringt.

Der Vortrag von Thomas Novak von der Firma Lufthans AirPlus Servicekarten GmbH, einem Anbieter von Services für Reisekostenabrechnung und andere Druckdienstleistungen, war der erste Anwendervortrag des Compartings. Unter dem Titel "Documents - All Inclusive: Transaktionsdruck mit vielfältigen Funktionen" präsentierte er die sehr komplexen Abläufe bei der Verarbeitung der unterschiedlichen Eingangsdokumente und den ebenso unterschiedlichen Ausgangskanälen, insbesondere am Beispiel von Anzeigenrechnungen, die AirPlus für eine große Tageszeitung erstellt.

Thomas Kübler vom Compart Systemhaus zeigte die neuen Funktionen von DocBridge Pilot und dem Enterprise Service Bus. Er ermöglicht eine Trennung zwischen technischer und Anwendungslogik. Workflows lassen sich somit auf einfacher Weise zusammenstellen dabei lassen sich die Anwendungskomponenten mehrfach nutzen. Anbindungen zu Fremdsysteme lassen sich mit dieser Technologie mit geringen Aufwand umsetzten. Erste Erfahrungen in Kundenprojekten haben bereits gezeigt, wie effizient Lösungen auf Grundlage dieser sehr wirksamen Methode sein können.

Der erste Tag klang wie jedes Jahr aus mit dem Programmpunkt "Neues von Compart", in dem die Entwicklungen von Compart des letzten Jahres sowie die geplanten Produkterweiterungen vorgestellt wurden.

Am darauffolgenden Tag referierte Harald Grumser, Geschäftsführer der Compart Systemhaus GmbH, über "Sollbruchstellen einer Output-Management-Lösung". Er zeigte aus Sicht der gesamten Verarbeitungskette einer Dokumentenverarbeitung von der Erzeugung bis zum Versand bzw. zur Dokumentenreproduktion für den Endanwender, wie die einzelnen Schritte des gesamten Produktionsprozesses zu gestalten sind, damit sie in der Lage sind, alle Anforderungen ohne Verluste und Zäsuren möglichst rationell zu erfüllen.

Der nächste Vortrag von Manuel Montero Pineda, ein Spezialist für die Verarbeitung von Dokumenten auf Basis von WordML, XHTML und XSL-FO von der Firma Data2Type, war ein Grundlagenvortrag, in dem er unter dem Titel "Ist XSL-FO eine Alternative in der hochvolumigen Formatierung" erläuterte, wie mit Hilfe der modernen vom W3C standardisierten Techniken XSLT und XSL-FO variabler Transaktionsdruck erzeugt und für den Massen-Output zu druckfähigen Formaten verarbeitet wird.

Jörg Palmer, der Vertreter des Veranstalters im AFP Consortium, berichtete anschließend über die Ergebnisse der Arbeit dieses Gremiums. Es war vor zwei Jahren aus dem AFP Color Consortium hervorgegangen. Mit diesem Schritt hatte die IBM die weitere Spezifizierung des AFP-Datenstroms an die Mitglieder übergeben. In der Zwischenzeit wurde von diesem Gremium eine Reihe von Neuerungen eingeführt wie z. B. die Object Container und das Farb-Management.

Der nachfolgende Vortrag war wieder einem Anwender vorbehalten: Hartmut Schmidgall von der Wüstenrot & Württembergischen Informatik GmbH präsentierte unter dem Thema "Wozu ein PPS-System im Druck- und Versandzentrum?" die Vorgehensweise seines Unternehmens bei der Planung des gesamten Druck- und Versandprozesses in dem relativ komplexen Umfeld des Konzerns. Dabei kam er in vielen Punkten der Konzeption des Gesamtprozesses zu ähnlichen Schlüssen wie bereits Harald Grumser in seinem Referat - diesmal aber aus dem Blickwinkel seiner Anwendungen.

Den Abschluss bildete der Vortrag von Dirk Haun, einem Mitarbeiter des Veranstalters, der einen Überblick über die neue Systemarchitekturelemente der Compart Produkte gab.

Die Abendveranstaltung am ersten Abend fand im Naturkundemuseum am Löwentor in Stuttgart statt. Mitten zwischen den dort aufgestellten Dinos im farbigen Ambiente der Urzeit und im Kontrast zu den technischen Inhalten der Vorträge gab es reichlich Gelegenheit, sich miteinander auszutauschen.

Nächstes Jahr findet das 5. Comparting am 15. und 16. Oktober 2009 statt, wiederum im CongressCentrum Böblingen, dieses Mal wegen der dann zu erwartenden Teilnehmerzahl aber voraussichtlich im größeren Europasaal. Um auch nicht-deutschsprachigen Interessenten die Teilnahme zu ermöglichen, ist geplant, ab dem nächsten Jahr den Zuhörern Kopfhörer mit Simultanübersetzungen der Vorträge anzubieten.